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Enerige & Management > Raffinerien - „Toaster“ erreicht Shell Rheinland
In Wesseling sollen künftig Grundöle produziert werden. Quelle: Shell Deutschland
RAFFINERIEN:
„Toaster“ erreicht Shell Rheinland
Für die neue Grundöl-Anlage wurden zentrale Anlagenbauteile angeliefert. Der E-Heater nutzt künftig Strom aus erneuerbaren Energien.
 
Shell baut um im Kölner Süden: In Wesseling, wo vormals auf dem Raffineriegelände Kraftstoffe hergestellt wurden, entsteht eine neue Grundölanlage. Im März wurde in dem Werksteil des Shell Energy and Chemicals Park Rheinland die Rohöl-Destillationseinheit abgeschaltet, seitdem ist Shell in Wesseling „rohölfrei“, wie es seinerzeit hieß.

Aufgebaut wird nun die Grundölanlage, die 2028 in Betrieb gehen soll und deren „Herzstück“ ein elektrischer Prozessofen ist. Am 2. September wurden, so teilt Shell Deutschland auf seiner Internetseite mit, fünf riesige Elemente angeliefert. Der vom Projektteam augenzwinkernd als „Toaster“ bezeichnete elektrische Prozessofen soll künftig dazu beitragen, den CO2-Ausstoß der Grundölanlage zu reduzieren. Denn anders als herkömmliche, zumeist gasbefeuerte Elektroheizer wird der E-Heater künftig ausschließlich mit erneuerbarem Strom betrieben.

Laut Shell ist er der erste seiner Art in der petrochemischen Industrie. Gefertigt wurden die Bauteile, zu denen unter anderen bis zu 13 Meter lange Heizrohre gehören, im rumänischen Buzau. Nachdem die Teile nun angeliefert wurden, soll in Wesseling die Montagephase starten.

Jährliche CO2-Einsparung von 620.000 Tonnen

„Die Ankunft des Toasters ist ein starkes Zeichen für den Wandel, den wir hier im Rheinland aktiv gestalten“, sagt Jan-Peter Groot Wassink, Vice President des Shell Energy and Chemicals Park Rheinland. „Was bislang nur auf dem Papier existierte, entsteht nun tatsächlich auf dem Gelände von Shell Rheinland – und zeigt eindrucksvoll, wie Technologie und Nachhaltigkeit zusammenfinden.“

Die erwartete Einsparung von jährlich rund 620.000 Tonnen CO2 am Shell Standort Rheinland resultiert allerdings nicht nur aus dem erneuerbaren Strom, den der „Toaster“ nutzt, sondern auch durch Einstellung der Rohölverarbeitung zu Kraftstoffen in Wesseling. Die Grundöle, die Shell stattdessen künftig am Standort produziert, kommen unter anderem als Schmierstoffe sowie in der Pharma- und Kosmetikindustrie zum Einsatz.

Bis zu 300.000 Tonnen pro Jahr will Shell künftig in der neuen Grundölanlage herstellen. Diese könnte nach Unternehmensangaben rund 40 Prozent des deutschen Bedarfs abdecken, der nach Marktschätzungen bei rund 700.000 Tonnen in Deutschland liegt. Die Anlage wird laut Shell, wenn sie fertiggestellt ist, die größte Basisöl-Anlage in Deutschland sein.
 

Imke Herzog
© 2025 Energie & Management GmbH
Montag, 08.09.2025, 10:52 Uhr

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